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Not
beschämt |
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Liebe
Ehrenamtliche in den Vinzenzkonferenzen, liebe
Interessierte an der Südtiroler
Vinzenzgemeinschaft, Not versteckt sich und
beschämt, das erfahrt ihr als sozial engagierte
Menschen immer wieder. Leider klafft die Schere bei den
Einkommen und beim Vermögen in Südtirol immer weiter
auseinander. Jeder sechste Haushalt im Land ist
armutsgefährdet. Das sind 17 %, Tendenz steigend.
Solidarisches Handeln im Alltag ist notwendiger denn je.
Es braucht eine Haltung des Wir. Daran arbeiten wir alle
mit viel Kraft. Und dafür danke ich
euch. Euer Josef A.
Haspinger Zentralratspräsident der Südtiroler
Vinzenzgemeinschaft
7. Juli
2022 |
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NEUGRÜNDUNGEN
UND NEUSTARTS |
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Neuer Vorsitz im Bezirk
Bozen | |
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Greti
Demetz und Erich Gruber |
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Im Bezirk Bozen hat es
Neuwahlen gegeben. Greti
Demetz wurde zur neuen
Bezirksvorsitzenden und Erich
Gruber zu ihrem
Stellvertreter gewählt.
Wir wünschen
den beiden Verantwortlichen alles Gute für die
herausfordernde Aufgabe in der
Landeshauptstadt.
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Neue Vinzenzkonferenz
in Lana | |
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Von
links: Josef Perkmann und Norbert Gamper
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Die Vinzenzkonferenz
Lana ist seit Oktober 2021 zurück bei der
Südtiroler Vinzenzgemeinschaft. Der Wunsch war
schon lange da. Ein ausdrücklicher Dank geht an
Josef
Perkmann, der mit viel Einsatz und
Kompetenz daran gearbeitet hat, dass
frühere Verhärtungen aufgebrochen
sind. Norbert
Gamper ist der
Vorsitzende, Hildegard
Nock seine Stellvertreterin, Petra
Egger ist Schriftführerin und
Gabriel
Maier Kassier.
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Neue VinziTafel in
Mals
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Aus
einem Zeitungsbericht von der Eröffnung in
Mals |
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Seit Februar 2022 gibt
es in Mals im Vinschgau eine neue VinziTafel.
Sie ist auf Initiative der Südtiroler
Vinzenzgemeinschaft und der Gemeinde Mals
entstanden. Jeden Donnerstagvormittag erhalten
bedürftige Menschen im Zentrum von Mals
Lebensmittelpakete. Marion
Januth, Gertrud Telser und
Irmgard Moriggl gilt Dank für ihren
Einsatz. Derzeit nutzen den Dienst wöchentlich
20 Familien, Tendenz steigend. Die Lebensmittel
kommen hauptsächlich von „LandesTafel – Banco
Alimentare“ und werden zudem in den örtlichen
Geschäften gesammelt.
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Neue VinziTafel in
Salurn | |
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Bei
der Eröffnung in Salurn |
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Seit 10. April 2022
gibt es in Salurn die siebte Südtiroler
VinziTafel. Sie ist auf Initiative der
Vinzenzgemeinschaft und der
Gemeindeverantwortlichen von Salurn entstanden
und konnte mit tatkräftiger Unterstützung von
Waltraud
Terleth, Agatha Sparber, Brigitte
Rellich und
Martha Stocker umgesetzt werden. Einmal
pro Woche erhalten bedürftige Menschen in einem
Nebenlokal des Salurner Bahnhofs
Lebensmittelpakete. Die Lebensmittel kommen
hauptsächlich von „LandesTafel–Banco Alimentare“
und von den örtlichen Lebensmittelgeschäften.
Beeindruckend ist die große Bereitschaft der
Bevölkerung, freiwillig mitzuarbeiten. Die
Zusammenarbeit mit dem Sozial- und
Gesundheitssprengel wird gut
abgestimmt.
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Neue Vinzenzkonferenz
Gsies-Welsberg-Taisten
gegründet
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4.
von links: Maria Haspinger, 2. von rechts: Anna
Stocker |
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Ende Mai 2022 wurde in
St. Martin nach zweijähriger Vorarbeit die 53.
Südtiroler Vinzenzkonferenz
„Gsies-Welsberg-Taisten“ gegründet. Geleitet
wird sie von Anna Stocker
(Leiterin) und Maria
Haspinger (Stellvertreterin). Mitglieder
der neu gegründeten Vinzenzkonferenz wollen
genau hinschauen und Armut in ihren Gemeinden
ausfindig machen, achtsam zuhören und diskret
helfen. Im Notfall und in Absprache mit den
öffentlichen Diensten übernehmen sie die
Bezahlung von notwendigen Medikamenten oder
Energiekosten und Mieten. Aber vor allem geht es
ihnen darum, einsame Menschen zu besuchen, ihnen
Sinn und Aufmerksamkeit zu schenken.
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Neue Kleiderkammer in
Toblach | |
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Peter
Kocevar und Karl Patzleiner
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Im Mai wurde am Bahnhof
von Toblach unter reger Beteiligung der
Bevölkerung, im Beisein vieler Freiwilliger und
des Toblacher Bürgermeisters Martin
Rienzner, des Ex-Bürgermeisters Guido Bocher,
des Bezirksvorsitzenden
Anton Kosta und des Präsidenten der
Südtiroler Vinzenzgemeinschaft
Josef Haspinger die neue Kleiderkammer
eröffnet. Für den Vorsitzenden der
Vinzenzkonferenz Karl Patzleiner war es ein
freudiger Tag, denn die „Aufbauarbeit, die oft
schwierig war, hat sich gelohnt“, betonte er.
Familie Hackhofer aus Aufkirchen umrahmte die
Feier musikalisch und Kooperator Peter Kocevar
segnete das Unterfangen. Im ersten Stock am
Bahnhof Toblach befindet sich die Kleiderkammer
in schönen hellen Räumen. Gerne wird sehr gut
erhaltene, saubere und gebügelte Kleidung
angenommen. Geöffnet ist die
Kleiderkammer am 1. Samstag im Monat von 9 bis
11 Uhr und am 3. Dienstag im Monat von 15 bis 17
Uhr.
Für weitere Fragen steht der
Vorsitzende der Vinzenzgemeinschaft Toblach
unter Tel. +39 340 922 5830 zur Verfügung.
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GRATULATION
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Montan: Franz Pernter
seit 70 Jahren Mitglied
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von links:
Bruno Steiner, Franz
und Ludwina Pernter,
Josef Haspinger |
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Die Vinzenzkonferenz
zum Hl. Bartholomäus in Montan feierte
vor Kurzem ihren langjährigen Vorsitzenden
Franz Pernter. Franz Pernter ist seit 70 Jahren Mitglied
der Südtiroler Vinzenzgemeinschaft. Bereits
als junger Mann, damals unter
Anleitung von Pfarrer Johann
Fischer, machte er
Hausbesuche, brachte notleidenden
Dorfbewohnern gemeinsam mit anderen
Vinzenzbrüdern Brennholz vorbei und
verteilte Lebensmittel. Zentralratspräsident Josef Haspinger
und der Bezirksvorsitzende Bruno
Steiner dankten Franz
Pernter für sein langjähriges
Engagement und seiner Frau
Ludwina herzlich für
ihre Unterstützung. Mit seinen 90
Jahren ist Franz Pernter nach wie
vor in der Vinzenzkonferenz von
Montan tätig, gibt Ideen gerne an
Jüngere weiter und hofft,
dass sich die Vinzenzgemeinschaft
weiterhin engagiert
für Menschen in Not einsetzt.
Heidi
Jageregger-Gamper wurde zur neuen
Vorsitzenden von Montan gewählt und Franz
Pernter zum Ehrenpräsident der Vinzenzkonferenz
von Montan ernannt. Eine
entsprechende Urkunde informiert
darüber.
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„Corona Requiem 2022“
in Memoriam
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Das Oratorium „Corona
Requiem 2022“ von Richard
J. Sigmund (Op. 82) wurde in der ersten
Aprilwoche 2022 in Vahrn, Algund und Schlanders
zur Aufführung gebracht. Unter der Leitung des
Komponisten hat das Ensemble das Werk in
szenischer Form dem Publikum mit Solisten,
Chorsänger/innen und Orchester aus dem In- und
Ausland nähergebracht. Gewidmet waren die
Aufführungen all jenen Menschen,
die in der Pandemie ihr Leben lassen
mussten und als Hommage an jene, die
durch ihren beispiellosen Einsatz unsere
Gesellschaft am Leben erhalten haben, erklärte
Richard J. Sigmund seine Beweggründe, die
Spenden der Vinzenzgemeinschaft zur Verfügung zu
stellen. Insgesamt gingen 4.500 Euro
an Spenden ein. Herzlichen
Dank.
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Vollversammlung
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der Südtiroler
Vinzenzgemeinschaft am 30. April 2022
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Bei
der Vollversammlung am 30.04.2022 in
Bozen |
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Solidarität macht uns
zu Menschen. Häufig unsichtbar, aber
unverzichtbar stehen mehr als 600 Freiwillige
der Südtiroler Vinzenzgemeinschaft im ganzen
Land Bedürftigen zur Seite. Allein 2021 haben
die Ehrenamtlichen der 52 Vinzenzkonferenzen und
zwölf Helfergruppen im ganzen Land 4.000
Personen ein offenes Ohr geschenkt. Sie haben
sie durch Besuche aus der Einsamkeit geholt,
ihnen bei VinziTafeln und VinziMarkt, bei
Frühstücksausgaben und in Kleiderkammern
Lebensmittel und Bekleidung zur Verfügung
gestellt. In Notsituationen und in
Zusammenarbeit mit Sozialdiensten haben sie
unbürokratisch Miet- und Energiekosten
übernommen. Insgesamt wurden im vergangenen Jahr
1,3 Millionen
Euro an Spenden verteilt. 4.000
Spenderinnen und Spender haben diese Summe zur
Verfügung gestellt. Zentralratspräsident
Josef Haspinger dankte bei der Vollversammlung
Ehrenamtlichen und
SpenderInnen.
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Vom Geheimnis der
Dankbarkeit
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Vom Geheimnis der
Dankbarkeit sprach
Daniel Schulte vom Forum
VIVIT, einem christlichen Forum für
Bildung und Begegnung mit Sitz in Meran, bei der
Vollversammlung am 30.
April in Bozen. Das deutsche Wort
„Danken“ habe sprachlich mit
„Denken“ zu tun, sagte er. Wer denke,
müsse eigentlich
danken beziehungsweise denke man sich
etwas dabei, wofür und wem man
dankbar sei.
„Psychologen
bestätigen, dass Dankbarkeit mit die gesündeste
aller menschlichen Empfindungen ist“, sagte
Daniel Schulte. Der renommierte
Stressforscher Hans Salye aus Kanada kam zum
Ergebnis, dass Dankbarkeit mehr positive Energie
produziert als irgendeine andere Emotion im
Leben. Positiv deshalb, weil Dankbarkeit
sich für eine besondere Sicht auf die Dinge
entscheidet – sie konzentriert sich mehr auf
das, was ich habe und nicht auf das, was mir
fehlt. Sie entdeckt sogar in schwierigen
Umständen Chancen und Möglichkeiten.
Dankbarkeit sei die Perspektive aufs
Leben, die sich über das halbvolle Glas
freue und sich gegen die Unzufriedenheit
entscheidet, also über das halbleere
Glas.
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DER
VINZIBUS FÄHRT NICHT MEHR |
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Vorbereitungen
der vorletzten Ausfahrt |
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Es war am 11.
März 2003: Freiwillige des VinziBus
boten obdachlosen Menschen im Bozner
Bahnhofspark zum ersten Mal eine heiße Suppe,
Brot und Getränke an.
Am 15. November 2021,
fast 19 Jahre später, stellte
der VinziBus seinen Dienst vorläufig ein: nicht
etwa, weil ihm die Freiwilligen ausgegangen
wären, sondern weil die Stadtregierung von Bozen
entschieden hat, die obdachlosen Menschen im
ehemaligen Alimarket-Gebäude in Bozen Süd unter
anderem mit Essen zu
versorgen.
Als Südtiroler
Vinzenzgemeinschaft nehmen wir das zur
Kenntnis, goutieren es aber keineswegs.
Obdachlose Menschen sind Teil der
Gesellschaft und sollen nicht durch fehlende
Versorgungs-Angebote im Stadtzentrum an den
Stadtrand gedrängt werden. Die Hilfe
soll vielmehr dort angeboten werden, wo sich die
Menschen aufhalten und Hilfe brauchen. Das
Angebot im Alimarket-Gebäude in Bozen Süd
erfüllt diesen Anspruch nicht.
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Möglichkeiten und
Grenzen des ehrenamtlichen Einsatzes im StrafvollzugVom
Geheimnis der Dankbarkeit
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Am Nachmittag des. 7.
April 2022 fand im Kolpinghaus in Bozen auf
Einladung der Südtiroler Vinzenzgemeinschaft
eine „Gefängnistagung“
statt. Generalstaatsanwalt Markus
Mayr sprach über Ziele und Formen des
Strafvollzugs, sowie über Spielräume für das
Ehrenamt. Prof.
Dr. Walter Lorenz benannte die Bedeutung
des ehrenamtlichen Einsatzes im Strafvollzug im
Lichte der Sozialwissenschaften.
Erfahrungsberichte aus der Praxis steuerte die
Direktorin der Strafanstalt Bozen Annarita
Nuzzaci bei, außerdem Paul
Arnold vom bayrischen Landesverband der
Gefangenenbetreuung und Bewährungshilfe, dazu
Karl
Fink und Bruno
Bertoldi, beides langjährige Mitglieder
der Vinzenzkonferenz St. Martin in Bozen und
Ehrenamtliche im Bozner Gefängnis. Walter
Gufler beendete die Tagung mit
zusammenfassenden
Schlussfolgerungen.
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Vinzenzgemeinschaft
trauert um Helmuth Zisser
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Am 17.
Mai 2022 ist der bekannte Bozner Hotelier
und engagierte Vinzenzbruder der
Antonius-Konferenz Helmuth
Zisser verstorben. Die
Vinzenzgemeinschaft trauert um ein engagiertes
Mitglied. Helmuth Zisser
setzte sich seit 1980 als Vinzenzbruder für
Menschen in Not in Südtirol und für hungernde
Menschen weltweit ein. Gemeinsam mit Josef
Plankensteiner begleitete er
die Sonderaktion „Hunger
in der Welt“, organisierte
Spendensammlungen und war selbst großzügiger
Unterstützer der Vinzenzgemeinschaft. Er
organsierte die jährliche
Friedhofsammlung zu Allerheiligen am
Friedhof in Bozen und hatte stets ein
offenes Ohr für die Anliegen jener Menschen, die
nicht auf der Sonnenseite des Lebens geboren
sind.
Als Vinzenzgemeinschaft sprechen
wir seiner Frau Marlene und den Kindern Barbara
und Stefan unser Beileid
aus.
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UND
ZUM SCHLUSS |
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Die Älteren unter uns haben
noch einen ganz anderen Religionsunterricht genossen,
als er heutzutage üblich ist: Es gab viele Gattungen von
Sünden, die man alle begehen konnte, natürlich aber
meiden sollte, z. B. schwere und lässliche, dazu die
Hauptsünden, die „fremden“ Sünden und die
„himmelschreienden“. Davon weiter unten
mehr. Italien ist, das ist allgemein
bekannt, ein „Billiglohnland“, will heißen: Die Löhne
der Arbeiter und Angestellten sind
unterdurchschnittlich, während die Renditen der
Geldinhaber und Investoren, sowie die Profite der
Unternehmer höher ausfallen. Das ist kein Naturgesetz,
hat vielmehr mit der Politik zu tun, die dieses Land
seit seiner Gründung fast unablässig verfolgt. Arbeit
wird gering entlohnt, dazu kommt, dass die Steuerlast
hauptsächlich auf den Schultern der Lohnempfänger und
Rentner ruht. Denn da sind die Steuern leichter zu holen
und die Schlupflöcher seltener und kleiner. Das hat
Folgen für die Gesellschaft: Viele ärmere Familien
bleiben eng beisammen, erwachsene Kinder ziehen nicht
aus, der qualitativ hochwertige Konsum ist begrenzt, und
das spüren auch die Anbieter von langlebigen
Konsumgütern. Die Mittelschicht spart, statt zu
investieren: Man weiß ja nie…. Und es gab
und gibt in Italien, mehr als etwa in Österreich oder
Deutschland, immer Armut und Unterbeschäftigung,
Emigration und das Lebensgefühl des „um das gute Leben
Betrogen-Werdens“. Was, wenn die Firmen ordentliche
Löhne zahlen würden? Die Leute hätten mehr Geld und
würden es wohl vernünftiger ausgeben und weniger zum
Fenster hinauswerfen. Bessere Qualität hätte eine
Chance, die Wohnungen wären leistbar, die Leute sicherer
und zufriedener – und die Firmen würden auch
profitieren, mehr und teurer verkaufen, bessere
Geschäfte machen. Nicht, dass die Armut verschwände,
aber sie wäre weniger, und wir Vinzenzgeschwister
könnten gezielter helfen. Im Moment hat man
den Eindruck, dass die Spaltung der Gesellschaft immer
gefährliche Ausmaße annimmt: Die Armen und Abgehängten
werden mehr, es gibt weniger Sicherheit und mehr
ungesicherte und schlecht bezahlte Arbeitsplätze – und
andererseits Firmen, die händeringend Arbeitskräfte
suchen. Und da kommen die himmelschreienden
Sünden ins Spiel. Die kirchliche Morallehre befasste
sich früher ja nicht ausschließlich oder vorwiegend mit
Sex, sondern kümmerte sich um den gesamten Alltag der
Gläubigen – oft freilich mit mäßigem Erfolg. Eine
„himmelschreiende“ Sünde begeht, wer jemandem das Leben,
die Unversehrtheit, die Würde oder die Lebensgrundlage
nimmt, es sind gewissermaßen soziale Sünden: Mord und
Totschlag, Vergewaltigung, Unterdrückung der Armen,
Witwen und Waisen, und die Vorenthaltung des gerechten
Lohnes. Natürlich kann man darüber streiten, welcher
Lohn gerecht ist, aber Stundenlöhne unter 5 Euro, wie es
sie auch in Südtirol gibt, Arbeitsverträge, die
keinerlei finanzielle und soziale Sicherheit geben, oder
gar erzwungene Schwarzarbeit sind keine Bagatellen. Sie
beleidigen nicht nur die Betroffenen, sie schaden der
Gesellschaft und ihrem Zusammenhalt und sie schaden auch
der Wirtschaft. Und sie sind sicher gegen Gottes Plan
für die Menschheit. Peter
Fulterer |
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Südtiroler
Vinzenzgemeinschaft - Wolkensteingasse 1
- 39100 Bozen, Tel. +39 0471 324
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