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VinzenzBrief 746 – 1/2022
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Not beschämt
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Liebe Ehrenamtliche in den Vinzenzkonferenzen,
liebe Interessierte an der Südtiroler Vinzenzgemeinschaft,

 

Not versteckt sich und beschämt, das erfahrt ihr als sozial engagierte Menschen immer wieder. Leider klafft die Schere bei den Einkommen und beim Vermögen in Südtirol immer weiter auseinander. Jeder sechste Haushalt im Land ist armutsgefährdet. Das sind 17 %, Tendenz steigend. Solidarisches Handeln im Alltag ist notwendiger denn je. Es braucht eine Haltung des Wir. Daran arbeiten wir alle mit viel Kraft. Und dafür danke ich euch.
 
Euer Josef A. Haspinger
Zentralratspräsident der Südtiroler Vinzenzgemeinschaft

7. Juli 2022

 
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­ NEUGRÜNDUNGEN UND NEUSTARTS ­
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­ Neuer Vorsitz im Bezirk Bozen  
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Greti Demetz und Erich Gruber
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Im Bezirk Bozen hat es Neuwahlen gegeben. Greti Demetz wurde zur neuen Bezirksvorsitzenden und Erich Gruber zu ihrem Stellvertreter gewählt.

Wir wünschen den beiden Verantwortlichen alles Gute für die herausfordernde Aufgabe in der Landeshauptstadt.
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­ Neue Vinzenzkonferenz in Lana
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Von links: Josef Perkmann und Norbert Gamper
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Die Vinzenzkonferenz Lana ist seit Oktober 2021 zurück bei der Südtiroler Vinzenzgemeinschaft. Der Wunsch war schon lange da. Ein ausdrücklicher Dank geht an Josef Perkmann, der mit viel Einsatz und Kompetenz daran gearbeitet hat, dass frühere Verhärtungen aufgebrochen sind. Norbert Gamper ist der Vorsitzende, Hildegard Nock seine Stellvertreterin, Petra Egger ist Schriftführerin und Gabriel Maier Kassier. 
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­ Neue VinziTafel in Mals   
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Aus einem Zeitungsbericht von der Eröffnung in Mals
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Seit Februar 2022 gibt es in Mals im Vinschgau eine neue VinziTafel. Sie ist auf Initiative der Südtiroler Vinzenzgemeinschaft und der Gemeinde Mals entstanden. Jeden Donnerstagvormittag erhalten bedürftige Menschen im Zentrum von Mals Lebensmittelpakete. Marion Januth, Gertrud Telser und Irmgard Moriggl gilt Dank für ihren Einsatz. Derzeit nutzen den Dienst wöchentlich 20 Familien, Tendenz steigend. Die Lebensmittel kommen hauptsächlich von „LandesTafel – Banco Alimentare“ und werden zudem in den örtlichen Geschäften gesammelt.
 
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­ Neue VinziTafel in Salurn
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Bei der Eröffnung in Salurn
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Seit 10. April 2022 gibt es in Salurn die siebte Südtiroler VinziTafel. Sie ist auf Initiative der Vinzenzgemeinschaft und der Gemeindeverantwortlichen von Salurn entstanden und konnte mit tatkräftiger Unterstützung von Waltraud Terleth, Agatha Sparber, Brigitte Rellich und Martha Stocker umgesetzt werden. Einmal pro Woche erhalten bedürftige Menschen in einem Nebenlokal des Salurner Bahnhofs Lebensmittelpakete. Die Lebensmittel kommen hauptsächlich von „LandesTafel–Banco Alimentare“ und von den örtlichen Lebensmittelgeschäften. Beeindruckend ist die große Bereitschaft der Bevölkerung, freiwillig mitzuarbeiten. Die Zusammenarbeit mit dem Sozial- und Gesundheitssprengel wird gut abgestimmt.
 
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­ Neue Vinzenzkonferenz Gsies-Welsberg-Taisten gegründet   
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4. von links: Maria Haspinger, 2. von rechts: Anna Stocker
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Ende Mai 2022 wurde in St. Martin nach zweijähriger Vorarbeit die 53. Südtiroler Vinzenzkonferenz „Gsies-Welsberg-Taisten“ gegründet. Geleitet wird sie von Anna Stocker (Leiterin) und Maria Haspinger (Stellvertreterin). Mitglieder der neu gegründeten Vinzenzkonferenz wollen genau hinschauen und Armut in ihren Gemeinden ausfindig machen, achtsam zuhören und diskret helfen. Im Notfall und in Absprache mit den öffentlichen Diensten übernehmen sie die Bezahlung von notwendigen Medikamenten oder Energiekosten und Mieten. Aber vor allem geht es ihnen darum, einsame Menschen zu besuchen, ihnen Sinn und Aufmerksamkeit zu schenken.
 
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­ Neue Kleiderkammer in Toblach
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Peter Kocevar und Karl Patzleiner 
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Im Mai wurde am Bahnhof von Toblach unter reger Beteiligung der Bevölkerung, im Beisein vieler Freiwilliger und des Toblacher Bürgermeisters Martin Rienzner, des Ex-Bürgermeisters Guido Bocher, des Bezirksvorsitzenden Anton Kosta und des Präsidenten der Südtiroler Vinzenzgemeinschaft Josef Haspinger die neue Kleiderkammer eröffnet. Für den Vorsitzenden der Vinzenzkonferenz Karl Patzleiner war es ein freudiger Tag, denn die „Aufbauarbeit, die oft schwierig war, hat sich gelohnt“, betonte er. Familie Hackhofer aus Aufkirchen umrahmte die Feier musikalisch und Kooperator Peter Kocevar segnete das Unterfangen. Im ersten Stock am Bahnhof Toblach befindet sich die Kleiderkammer in schönen hellen Räumen. Gerne wird sehr gut erhaltene, saubere und gebügelte Kleidung angenommen. Geöffnet ist die Kleiderkammer am 1. Samstag im Monat von 9 bis 11 Uhr und am 3. Dienstag im Monat von 15 bis 17 Uhr.

Für weitere Fragen steht der Vorsitzende der Vinzenzgemeinschaft Toblach unter Tel. +39 340 922 5830 zur Verfügung. 
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­ GRATULATION ­
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­ Montan: Franz Pernter seit 70 Jahren Mitglied
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von links: Bruno Steiner, Franz und Ludwina Pernter, Josef Haspinger
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Die Vinzenzkonferenz zum Hl. Bartholomäus in Montan feierte vor Kurzem ihren langjährigen Vorsitzenden Franz Pernter. Franz Pernter ist seit 70 Jahren Mitglied der Südtiroler Vinzenzgemeinschaft. Bereits als junger Mann, damals unter Anleitung von Pfarrer Johann Fischer, machte er Hausbesuche, brachte notleidenden Dorfbewohnern gemeinsam mit anderen Vinzenzbrüdern Brennholz vorbei und verteilte Lebensmittel. Zentralratspräsident Josef Haspinger und der Bezirksvorsitzende Bruno Steiner dankten Franz Pernter für sein langjähriges Engagement und seiner Frau Ludwina herzlich für ihre Unterstützung. Mit seinen 90 Jahren ist Franz Pernter nach wie vor in der Vinzenzkonferenz von Montan tätig, gibt Ideen gerne an Jüngere weiter und hofft, dass sich die Vinzenzgemeinschaft weiterhin engagiert für Menschen in Not einsetzt. Heidi Jageregger-Gamper wurde zur neuen Vorsitzenden von Montan gewählt und Franz Pernter zum Ehrenpräsident der Vinzenzkonferenz von Montan ernannt. Eine entsprechende Urkunde informiert darüber.

 
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­ DANK ­
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­ „Corona Requiem 2022“ in Memoriam  
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beim Requiem
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Das Oratorium „Corona Requiem 2022“ von Richard J. Sigmund (Op. 82) wurde in der ersten Aprilwoche 2022 in Vahrn, Algund und Schlanders zur Aufführung gebracht. Unter der Leitung des Komponisten hat das Ensemble das Werk in szenischer Form dem Publikum mit Solisten, Chorsänger/innen und Orchester aus dem In- und Ausland nähergebracht. Gewidmet waren die Aufführungen all jenen Menschen, die in der Pandemie ihr Leben lassen mussten und als Hommage an jene, die durch ihren beispiellosen Einsatz unsere Gesellschaft am Leben erhalten haben, erklärte Richard J. Sigmund seine Beweggründe, die Spenden der Vinzenzgemeinschaft zur Verfügung zu stellen. Insgesamt gingen 4.500 Euro an Spenden ein. Herzlichen Dank.

 
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­ Vollversammlung ­
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­ der Südtiroler Vinzenzgemeinschaft am 30. April 2022
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Bei der Vollversammlung am 30.04.2022 in Bozen
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Solidarität macht uns zu Menschen. Häufig unsichtbar, aber unverzichtbar stehen mehr als 600 Freiwillige der Südtiroler Vinzenzgemeinschaft im ganzen Land Bedürftigen zur Seite. Allein 2021 haben die Ehrenamtlichen der 52 Vinzenzkonferenzen und zwölf Helfergruppen im ganzen Land 4.000 Personen ein offenes Ohr geschenkt. Sie haben sie durch Besuche aus der Einsamkeit geholt, ihnen bei VinziTafeln und VinziMarkt, bei Frühstücksausgaben und in Kleiderkammern Lebensmittel und Bekleidung zur Verfügung gestellt. In Notsituationen und in Zusammenarbeit mit Sozialdiensten haben sie unbürokratisch Miet- und Energiekosten übernommen. Insgesamt wurden im vergangenen Jahr 1,3 Millionen Euro an Spenden verteilt. 4.000 Spenderinnen und Spender haben diese Summe zur Verfügung gestellt. Zentralratspräsident Josef Haspinger dankte bei der Vollversammlung Ehrenamtlichen und SpenderInnen.
 
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­ Vom Geheimnis der Dankbarkeit 
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Daniel Schulte
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Vom Geheimnis der Dankbarkeit sprach Daniel Schulte vom Forum VIVIT, einem christlichen Forum für Bildung und Begegnung mit Sitz in Meran, bei der Vollversammlung am 30. April in Bozen. Das deutsche Wort „Danken“ habe sprachlich mit „Denken“ zu tun, sagte er. Wer denke, müsse eigentlich danken beziehungsweise denke man sich etwas dabei, wofür und wem man dankbar sei. 

„Psychologen bestätigen, dass Dankbarkeit mit die gesündeste aller menschlichen Empfindungen ist“, sagte Daniel Schulte. Der renommierte Stressforscher Hans Salye aus Kanada kam zum Ergebnis, dass Dankbarkeit mehr positive Energie produziert als irgendeine andere Emotion im Leben. Positiv deshalb, weil Dankbarkeit sich für eine besondere Sicht auf die Dinge entscheidet – sie konzentriert sich mehr auf das, was ich habe und nicht auf das, was mir fehlt. Sie entdeckt sogar in schwierigen Umständen Chancen und Möglichkeiten. Dankbarkeit sei die Perspektive aufs Leben, die sich über das halbvolle Glas freue und sich gegen die Unzufriedenheit entscheidet, also über das halbleere Glas. 


 
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­ DER VINZIBUS FÄHRT NICHT MEHR ­
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Vorbereitungen der vorletzten Ausfahrt
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Es war am 11. März 2003: Freiwillige des VinziBus boten obdachlosen Menschen im Bozner Bahnhofspark zum ersten Mal eine heiße Suppe, Brot und Getränke an. 

Am 15. November 2021, fast 19 Jahre später, stellte der VinziBus seinen Dienst vorläufig ein: nicht etwa, weil ihm die Freiwilligen ausgegangen wären, sondern weil die Stadtregierung von Bozen entschieden hat, die obdachlosen Menschen im ehemaligen Alimarket-Gebäude in Bozen Süd unter anderem mit Essen zu versorgen. 

Als Südtiroler Vinzenzgemeinschaft nehmen wir das zur Kenntnis, goutieren es aber keineswegs. Obdachlose Menschen sind Teil der Gesellschaft und sollen nicht durch fehlende Versorgungs-Angebote im Stadtzentrum an den Stadtrand gedrängt werden. Die Hilfe soll vielmehr dort angeboten werden, wo sich die Menschen aufhalten und Hilfe brauchen. Das Angebot im Alimarket-Gebäude in Bozen Süd erfüllt diesen Anspruch nicht.
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­ TAGUNG ­
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­ Möglichkeiten und Grenzen des ehrenamtlichen Einsatzes im StrafvollzugVom Geheimnis der Dankbarkeit 
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Überwacht
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Am Nachmittag des. 7. April 2022 fand im Kolpinghaus in Bozen auf Einladung der Südtiroler Vinzenzgemeinschaft eine „Gefängnistagung“ statt. Generalstaatsanwalt Markus Mayr sprach über Ziele und Formen des Strafvollzugs, sowie über Spielräume für das Ehrenamt. Prof. Dr. Walter Lorenz benannte die Bedeutung des ehrenamtlichen Einsatzes im Strafvollzug im Lichte der Sozialwissenschaften. Erfahrungsberichte aus der Praxis steuerte die Direktorin der Strafanstalt Bozen Annarita Nuzzaci bei, außerdem Paul Arnold vom bayrischen Landesverband der Gefangenenbetreuung und Bewährungshilfe, dazu Karl Fink und Bruno Bertoldi, beides langjährige Mitglieder der Vinzenzkonferenz St. Martin in Bozen und Ehrenamtliche im Bozner Gefängnis. Walter Gufler beendete die Tagung mit zusammenfassenden Schlussfolgerungen.

 
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­ TRAUER ­
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­ Vinzenzgemeinschaft trauert um Helmuth Zisser  
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Helmuth Zisser
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Am 17. Mai 2022 ist der bekannte Bozner Hotelier und engagierte Vinzenzbruder der Antonius-Konferenz Helmuth Zisser verstorben. Die Vinzenzgemeinschaft trauert um ein engagiertes Mitglied. Helmuth Zisser setzte sich seit 1980 als Vinzenzbruder für Menschen in Not in Südtirol und für hungernde Menschen weltweit ein. Gemeinsam mit Josef Plankensteiner begleitete er die Sonderaktion „Hunger in der Welt“, organisierte Spendensammlungen und war selbst großzügiger Unterstützer der Vinzenzgemeinschaft. Er organsierte die jährliche Friedhofsammlung zu Allerheiligen am Friedhof in Bozen und hatte stets ein offenes Ohr für die Anliegen jener Menschen, die nicht auf der Sonnenseite des Lebens geboren sind.

Als Vinzenzgemeinschaft sprechen wir seiner Frau Marlene und den Kindern Barbara und Stefan unser Beileid aus.




 
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­ UND ZUM SCHLUSS ­
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­ Himmelschreiend
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Die Älteren unter uns haben noch einen ganz anderen Religionsunterricht genossen, als er heutzutage üblich ist: Es gab viele Gattungen von Sünden, die man alle begehen konnte, natürlich aber meiden sollte, z. B. schwere und lässliche, dazu die Hauptsünden, die „fremden“ Sünden und die „himmelschreienden“. Davon weiter unten mehr.
 
Italien ist, das ist allgemein bekannt, ein „Billiglohnland“, will heißen: Die Löhne der Arbeiter und Angestellten sind unterdurchschnittlich, während die Renditen der Geldinhaber und Investoren, sowie die Profite der Unternehmer höher ausfallen. Das ist kein Naturgesetz, hat vielmehr mit der Politik zu tun, die dieses Land seit seiner Gründung fast unablässig verfolgt. Arbeit wird gering entlohnt, dazu kommt, dass die Steuerlast hauptsächlich auf den Schultern der Lohnempfänger und Rentner ruht. Denn da sind die Steuern leichter zu holen und die Schlupflöcher seltener und kleiner. Das hat Folgen für die Gesellschaft: Viele ärmere Familien bleiben eng beisammen, erwachsene Kinder ziehen nicht aus, der qualitativ hochwertige Konsum ist begrenzt, und das spüren auch die Anbieter von langlebigen Konsumgütern. Die Mittelschicht spart, statt zu investieren: Man weiß ja nie….
 
Und es gab und gibt in Italien, mehr als etwa in Österreich oder Deutschland, immer Armut und Unterbeschäftigung, Emigration und das Lebensgefühl des „um das gute Leben Betrogen-Werdens“.
Was, wenn die Firmen ordentliche Löhne zahlen würden? Die Leute hätten mehr Geld und würden es wohl vernünftiger ausgeben und weniger zum Fenster hinauswerfen. Bessere Qualität hätte eine Chance, die Wohnungen wären leistbar, die Leute sicherer und zufriedener – und die Firmen würden auch profitieren, mehr und teurer verkaufen, bessere Geschäfte machen. Nicht, dass die Armut verschwände, aber sie wäre weniger, und wir Vinzenzgeschwister könnten gezielter helfen.
 
Im Moment hat man den Eindruck, dass die Spaltung der Gesellschaft immer gefährliche Ausmaße annimmt: Die Armen und Abgehängten werden mehr, es gibt weniger Sicherheit und mehr ungesicherte und schlecht bezahlte Arbeitsplätze – und andererseits Firmen, die händeringend Arbeitskräfte suchen.
 
Und da kommen die himmelschreienden Sünden ins Spiel. Die kirchliche Morallehre befasste sich früher ja nicht ausschließlich oder vorwiegend mit Sex, sondern kümmerte sich um den gesamten Alltag der Gläubigen – oft freilich mit mäßigem Erfolg. Eine „himmelschreiende“ Sünde begeht, wer jemandem das Leben, die Unversehrtheit, die Würde oder die Lebensgrundlage nimmt, es sind gewissermaßen soziale Sünden: Mord und Totschlag, Vergewaltigung, Unterdrückung der Armen, Witwen und Waisen, und die Vorenthaltung des gerechten Lohnes. Natürlich kann man darüber streiten, welcher Lohn gerecht ist, aber Stundenlöhne unter 5 Euro, wie es sie auch in Südtirol gibt, Arbeitsverträge, die keinerlei finanzielle und soziale Sicherheit geben, oder gar erzwungene Schwarzarbeit sind keine Bagatellen. Sie beleidigen nicht nur die Betroffenen, sie schaden der Gesellschaft und ihrem Zusammenhalt und sie schaden auch der Wirtschaft. Und sie sind sicher gegen Gottes Plan für die Menschheit.
 
Peter Fulterer
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Südtiroler Vinzenzgemeinschaft - Wolkensteingasse 1 - 39100 Bozen, Tel.  +39 0471  324 208
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