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  |    |  
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      |  |   |   |     |  |    SOLIDARITÄT IN SCHWIERIGER ZEIT  |   |     |  |   |   |       |  
  |    |  
      |  |   |   |     |  |         |  |             |     |  |       |     |    |       |   |       |      |  |                |  |      Liebe Mitglieder, liebe Gönnerinnen und Gönner der Vinzenzgemeinschaft,   die
 Corona-Pandemie macht es uns weiterhin nicht leicht, im Gegenteil: 
Tagtäglich sind auch wir in der Vinzenzgemeinschaft mit Situationen von 
Menschen konfrontiert, die diese Krise finanziell oder auch seelisch an 
die Grenzen bringt. Wir sehen, wie Lebensentwürfe zu zerbrechen drohen 
und Durchhalteparolen oder auch Solidarität für diese Menschen nur 
Worthülsen sind, die sie kaum noch glauben können. 
  Umso 
mehr muss es uns in unseren Konferenzen und Gruppen darum gehen, an der 
Seite genau dieser Menschen zu sein – mit Tatkraft und Herz, aber 
auch als Sprachrohr für sie und ihre   |       |       |       |       |   |       |       |   |       |  
      |  |   Situation. Denn
 allzu oft ist Not – seelische wie materielle – still und zurückgezogen.
 Menschen schämen sich für ihre Situation, sehen sich als Versager in 
einem Land, das sich vor allem über Erfolg und Leistung 
definiert. Eine der Stärken unserer Gruppen ist es, Menschen in Not
 leichter aufspüren zu können, weil wir vor Ort mitten unter den 
Menschen selbst sein können. Und weil absolute Diskretion, geprägt von 
menschlicher Nähe und Zugewandtheit, eine unserer Grundhaltungen 
ist. 
  In diesen Zeiten von räumlichem Rückzug und 
Kontaktreduzierung ist es allerdings auch für unsere Konferenzen oft 
schwierig, menschliche Notlagen, v.a. wenn sie neu auftreten, 
rechtzeitig wahrzunehmen und darauf angemessen zu reagieren. 
  Dazu
 brauchen unsere Gruppen auch die breite Hilfe der Bevölkerung. Wir sind
 in dieser Zeit noch viel mehr angewiesen auf das aufmerksame Auge aller
 und entsprechende Hinweise an uns, damit wir frühzeitig und bestmöglich
 auf die Not im Lande reagieren können. Dafür danke ich Ihnen, auch im 
Namen aller in der Vinzenzgemeinschaft landauf landab Tätigen, sehr und 
wünsche auch Ihnen persönlich und Ihren Lieben viel Kraft und 
Zuversicht, um diese schwierige Zeit zu bewältigen!     Josef A. Haspinger Zentralratspräsident  |   |     |  |   |   |       |  
      |  |   |   |     |  |   Aus der Zentrale  |   |     |  |   |   |       |  
  |    |  
      |  |   |   |     |  |         |  |             |     |  |       |       |   |       |      |  |                |  Als
 Südtiroler Vinzenzgemeinschaft stehen wir mitten in den Erfordernissen 
der Zeit und einer sich rasch wandelnden Gesellschaft. Dabei sind unsere
 Anliegen der Nächstenliebe und der reflektierten unbürokratischen Hilfe
 auf Augenhöhe für Menschen in materieller und/oder seelischer Not 
aktueller denn je. Gute interne Kommunikation, Klarheit in den internen 
Abläufen und Zuständigkeiten und Fragen zu Zielen und Perspektiven sind 
die Voraussetzungen dafür, die Südtiroler Vinzenzgemeinschaft in 
eine gute Zukunft zu führen. Aus diesem Grund werden derzeit vom  |       |       |       |       |   |       |       |   |       |  
      |  |   Zentralrat
 Leitlinien erarbeitet, die die Zusammenarbeit der 
Konferenzen/Helfergruppen mit Bezirk, Zentralrat und Präsidenten 
verbessern und intensivieren sollen. Der neue Leitbildprozess wird 
voraussichtlich in den nächsten Wochen abgeschlossen und das Ergebnis im
 April bei der Vollversammlung den Anwesenden vorgelegt.  |   |       |  
  |    |  
      |  |   |     |  |   Helfen mit Hand und Herz  |       |  
      |  |   |   |     |  |         |  |             |     |  |       |       |   |       |      |  |                |  Die
 Unterstützungsanfragen an die Vinzenzgemeinschaft nehmen zu: 
in den 52 Vinzenzkonferenzen im ganzen Land genauso wie bei den 
Vinzenztafeln in Latsch, Schlanders, St. Ulrich, Auer, 
Kastelruth-Seis-Völs, Brixen und beim VinziMarkt in Bozen. Menschen 
fragen verstärkt nach Lebensmitteln, aber auch um Überbrückungszahlungen
 für offene Rechnungen. Weil „Not beschämt“, wie Zentralratspräsident 
Josef Haspinger neulich öffentlich betonte, sei es für die 
Vinzenzgemeinschaft umso wichtiger, die Anonymität, den Schutz und die 
Würde der in Not geratenen Menschen zu wahren und ihnen auf Augenhöhe 
zu   |       |       |       |       |   |       |       |   |       |  
      |  |   begegnen.
 Zugleich verweist er auf die ebenfalls gestiegeneHilfsbereitschaft in 
der Bevölkerung: „Viele Menschen fragen bei uns nach, wie sie in Not 
geratene Menschen unterstützen können.“ Aufgabe der Vinzenzgemeinschaft 
mit ihren zahlreichen Ehrenamtlichen in den Dörfern und Städten 
„draußen“ sei es, die vielen guten Kräfte zu bündeln und die 
anvertrauten Spenden sorgsam und nach genauer Überprüfung 
einzusetzen.   |   |       |  
  |    |  
  |    |  
      |  |   |   |     |  |         |  |             |     |  |       |       |   |       |      |  |                |  Von
 Montag bis Samstag erhalten Obdachlose und Bedürftige an der Pforte des
 Bozner Kapuzinerklosters ein kleines Frühstück. Brot, Käse, Joghurt und
 meistens auch ein Gebäck werden von Freiwilligen der Südtiroler 
Vinzenzgemeinschaft unter Leitung von Frau Monika Mumelter 
allmorgendlich neu in Päckchen vorbereitet und an die – großteils – 
Männer verteilt, die zwischen 9.00 und 9.30 Uhr dafür an die 
Klosterpforte kommen. Derzeit gebe man jeden Morgen an die 50 bis 70 
Pakete aus, vor Corona seien es auch bis zu 90 gewesen. P. Albert Piok, der neue Guardian im Kapuziner-  |       |       |       |       |   |       |       |   |       |  
      |  |   kloster,
 freut sich über diese gelungene Kooperation zwischen Kloster und 
Vinzenzgemeinschaft: „Wir begrüßen es sehr, dass es dank 
Vinzenzgemeinschaft möglich ist, diese alte und wichtige franziskanische
 Tradition der Verköstigung bedürftiger Menschen weiterzuführen. Dazu
 stellen wir sehr gerne das Kloster als Ort der Brotausgabe zur 
Verteilung und ab und zu auch unsere helfende Hand zur Verfügung“, betont er.   |   |       |  
  |    |  
      |  |   |   |     |  |   Wir stellen vor
  Anna Schenk
 aus Eppan: Seit Dezember 2020 ist die agile Pensionistin im 
Verwaltungsbüro der Südtiroler Vinzenzgemeinschaft ehrenamtlich an vier 
Tagen in der Woche tätig. In ihrem neuen Tätigkeitsfeld wird sie sicher 
etwas von ihrer langjährigen Erfahrung in der Südtiroler 
Landesverwaltung einbringen können. Wir sind froh, eine so erfahrene und
 gewissenhafte Mitarbeiterin gewonnen zu haben.  |   |     |  |   |   |       |  
  |    |  
      |  |   |   |     |  |   Aus den Bezirken   Die
 coronabedingten Umstände der eingeschränkten Kontakt- und 
Versammlungsmöglichkeiten stellten die Bezirke vor so manche 
Herausforderung. Vor allem war es durch den notwendigen Rückzug der 
Menschen in ihre Privatsphäre vielfach schwer, die (oft stille) Not 
Bedürftiger zu erspüren und darauf angemessen zu reagieren. Trotzdem 
haben die Vinzenzbrüder und -schwestern im ganzen Land immer wieder die 
Wege zu den Menschen gefunden und die Kontakte zu den Partnern im 
Netzwerk aufrecht gehalten. In Vertretung für ausnahmslos alle sechs 
Bezirke mit ihren fast 60 Konferenzen, Helfergruppen und Initiativen 
seien folgende Beispiele genannt:  |   |     |  |   |   |       |  
  |    |  
      |  |   |   |     |  |         |  |             |     |  |       |       |   |       |      |  |                 Hilfe ist vielfältig Unaufdringliches
 und tatkräftiges Handeln, ermöglicht auch durch großzügige 
Spendenzuweisungen von RAIKA, Fernheizwerk und Privatpersonen, stand in 
diesen vergangenen Monaten auf der Tagesordnung der Konferenz Toblach. 
So konnte durch die Verleihmöglichkeit von Rollstühlen, Rollatoren und 
eines Pflegebetts gar einigen Personen aus einer pflegerischen Notlage 
geholfen werden. Mit dem Sammeln und Verteilen von Kleiderstücken, 
der Bereitstellung von Einkaufsgutscheinen aber auch Heizmaterial,   |       |       |       |       |   |       |       |   |       |  
      |  |   Besuchs-
 und Begleitdiensten (z. B. zu Arztvisiten) und der Zusammenarbeit mit 
verschiedenen sozialen und kirchlichen Einrichtungen versuchte die 
Vinzenzkonferenz, Menschen in prekären Lebenssituationen an der Seite zu
 bleiben und diskrete, durchdachte Hilfe zu leisten. Allerdings 
stelle man häufig fest, dass „Menschen sich genieren“, gerade auch die 
Lebensmittelausgabe für Bedürftige im eigenen Ort aufzusuchen. Damit 
bestätigt Karl Patzleiner, der Vorsitzende der Konferenz Toblach, eine 
auch von anderen Konferenzen und Helfergruppen im Land beobachtete 
Tendenz.  Und in puncto „Corona“: In Zeiten wie diesen, wo 
soziale Kontakte auf engste Lebensbereiche begrenzt werden müssen, 
fallen Menschen in seelischer oder materieller Not noch viel weniger 
auf. Daher bittet er die Bevölkerung gerade in diesen Zeiten um erhöhte 
Wachsamkeit darauf, „wie es dem Menschen neben mir und in unserem Dorf 
geht und ob er vielleicht meine oder auch die Hilfe der 
Vinzenzgemeinschaft braucht.“  |   |       |  
      |  |   |   |     |  |         |  |             |     |  |       |       |   |       |      |  |                 Zukunft ermöglichen Weiters
 wurde im Bezirk Pustertal ein junger Mensch begleitet, dem die 
Konferenz nach einer Verletzung bei der Übernahme der Mietkosten 
ausgeholfen hat sowie ihm auch im schwierigen Prozess einer 
Geschlechtsumwandlung menschlich zur Seite stand. Mit der Übernahme der 
Kosten für eine Fernschule konnte er eine Ausbildung mittlerweile 
erfolgreich beenden. Das alles erlaubt ihm, selbständig und ohne weitere
 finanzielle Unterstützung durch die Konferenz in die Zukunft zu gehen.   |       |       |       |       |   |       |       |   |       |  
      |  |   |   |     |  |         |  |             |     |  |       |       |   |       |      |  |                 Wärme schenken Zu
 einem großen Erfolg wurde die Deckenaktion vor einigen Wochen in 
Bruneck. In gelungener Zusammenarbeit mit dem VinziBus Bozen konnten 
zwei Busladungen, prall gefüllt mit den zahlreich eingegangenen 
Deckenspenden aus dem ganzen Pustertal, nach Bozen geschickt und dort 
obdachlosen Männern und Frauen als Schutz gegen die eisige Winterkälte 
zur Verfügung gestellt werden. Ein besonderer Dank für dieses 
Projekt geht an die Vinzenzkonferenz Bruneck mit ihrem Vorsitzenden
 Luis Pichler.   |       |       |       |       |   |       |       |   |       |  
  |    |  
  |    |  
      |  |   |   |     |  |         |  |             |     |  |       |       |   |       |      |  |                 Im Hintergrund da Neben
 der erfolgten Weiterführung der finanziellen Unterstützungsaufgaben für
 Menschen/Familien in prekären Lebenssituationen im Verbund auch mit dem
 Netzwerk von Sozialdiensten, Caritas Schuldnerberatung u.a., hat die 
Vinzenzkonferenz Klausen im Bezirk Eisacktal-Wipptal auch 120 kleine, 
liebevoll verpackte Weihnachtsgeschenke vorbereitet. Diese sollten im 
Rahmen eines adventlichen Hausbesuchs älteren und alleinstehenden 
Mitbürgerinnen und -bürgern als Zeichen der  |       |       |       |       |   |       |       |   |       |  
      |  |   Verbundenheit
 überbracht werden. Dazu ist es coronabedingt leider noch nicht 
gekommen. Weil aber ein Besuch und ein kleines Geschenk auch nach 
Weihnachten wohl genauso willkommen sind, wird man den Gruß sehr gerne 
überbringen, sobald die Corona-Bestimmungen es wieder erlauben.  |   |       |  
  |    |  
  |    |  
      |  |   |   |     |  |         |  |             |     |  |       |       |   |       |      |  |                 Erste Hilfe Seit
 dem Nikolausabend des vergangenen Jahres ist für die Familie Tscholl 
auf dem „Braitahof“ am Marteller Sonnenberg nichts mehr wie es war. Eine
 gewaltige Staublawine riss binnen Sekunden die zweistöckige Garage des 
Hofes samt aller landwirtschaftlicher Maschinen, Geräte und Fahrzeuge 
mit und ließ eine Schneise der Verwüstung zurück. Nach einer ersten 
finanziellen Soforthilfe durch die Ortsvereine, die Vinzenzkonferenz 
„Hl. Walburga“ und den Bezirk wurde bei der Vinzenzkonferenz auch ein 
Spendenkonto eingerichtet, um der Familie durch diese Art der 
Unterstützung auch wieder Kraft für den Neubeginn zu vermitteln.    |       |       |       |       |   |       |       |   |       |  
  |    |  
  |    |  
      |  |   |   |     |  |         |  |             |     |  |       |       |   |       |      |  |                 Zusammenarbeiten Über
 qualitativ hochwertige Südtiroler Äpfel zum Verteilen an Bedürftige 
konnte sich die „Tafel Auer“ freuen. Sie waren vom Labor in Neumarkt zur
 Verfügung gestellt worden, das Äpfel der gesamten Südtiroler Ernte auf 
ihre Qualität analysiert. Zudem konnte der allgemeine Artikelbestand der
 „Tafel Auer“ dank Zuweisung von Spenden durch die örtliche 
Vinzenzkonferenz weiter aufgestockt werden. Konkrete Hilfe gegen die 
Winterkälte gab es  auch durch Gasflaschen, die man für die Menschen erhalten und ihnen übergeben konnte.  |       |       |       |       |   |       |       |   |       |  
  |    |  
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      |  |   |   |     |  |         |  |             |     |  |       |       |   |       |      |  |                 Guter Geist und Tatkraft trotz Corona Obwohl
 die „Kleiderkammer Bozen“ wegen der Corona-Bestimmungen im vergangenen 
Jahr für insgesamt 17 Wochen schließen musste, konnte 445 Frauen und 
unzähligen Kindern sowie über 1000 Männern gut sortierte Kleidung zur 
Verfügung gestellt werden. Außerdem waren auch Decken, Schlaf- und 
Rucksäcke sowie Kinderwägen und insbesonders Schuhe sehr gefragt. Im 
Team der Kleiderkammer sei „das Lachen an der Tagesordnung“, 
und Schwierigkeiten würden besprochen und gemeinsam 
gemeistert“, bringt Leiterin Christine Sartori den guten Geist in 
ihrer Mann-/Frauschaft auf den Punkt.   |       |       |       |       |   |       |       |   |       |  
  |    |  
  |    |  
      |  |   |   |     |  |         |  |             |     |  |       |       |   |       |      |  |                 Nachhaltig und kreativ Da
 ist der Familienvater, der auf Grund coronabedingter Arbeitslosigkeit 
die Ausbildung seiner beiden Kinder nicht mehr finanzieren kann, dem 
geholfen werden konnte. Und es gibt den jungen, sehr gut ausgebildeten 
Kurden aus Pakistan, dessen Arbeitsanstellung am nicht vorhandenen 
Führerschein zu scheitern drohte und der jetzt, dank Übernahme der 
Kosten für die Fahrschule, mit Freude seiner neuen Arbeit nachgeht und 
sein Leben völlig selbständig meistert.  Oder die Frau, 
der man beim   |       |       |       |       |   |       |       |   |       |  
      |  |   Einrichten ihrer
 Sozialwohnung mit den wichtigsten Möbeln und Geräten finanziell aber 
auch mit handwerklichem Geschick helfen konnte… . Das sind nur einige 
wenige Beispiele, die Norbert Pur, seit 2015 Bezirksvorsitzender für 
Meran-Burggrafenamt, aus den letzten Monaten zu erzählen weiß. „Es geht 
uns immer darum, die einzelnen Situationen im Gespräch genau zu 
bewerten, vernetzt zu handeln und Menschen auf ihrem Weg in die 
Selbständigkeit zu begleiten.“
  Bedauerlich sei allerdings, dass 
viele Kontakte zu den anvertrauten Menschen auf Grund von Corona 
erschwert oder leider gar nicht möglich (gewesen) seien, so 
beispielsweise die Besuchs- und Begleitdienste für Menschen im 
Altersheim wie auch zahlenmäßig größere Zusammenkünfte der 
Vinzenzmitglieder, die dem Austausch und der weiteren Planung dienen. 
Aber man habe immer wieder auch verantwortungsvolle kreative 
Möglichkeiten der Nähe zu den Bedürftigen gefunden, fasst Norbert Pur 
seine Erfahrungen zusammen.  |   |       |  
  |    |  
      |  |   |   |     |  |   Nachgefragt   In
 dieser Rubrik kommt – quasi im Vergrößerungsglas – jeweils ein Dienst 
oder Anliegen der Südtiroler Vinzenzgemeinschaft ausführlicher in den 
Blick.  |   |     |  |   |   |       |  
      |  |   |     |  |   Engel in Blau – die freiwillige Krankenhaushilfe in Bozen  |       |  
      |  |   |   |     |  |         |  |             |     |  |       |     |    |       |   |       |      |  |         |   Wenn
 Koordinatorin Elisabeth Ondertoller den Begriff „Blaue Engel“ als 
Bezeichnung für „ihre“ Frauen in der freiwilligen Krankenhaushilfe hört,
 muss sie schmunzeln. „Es sind unsere blauen Schürzen, die uns diesen 
Namen wie automatisch verliehen haben“, meint sie und fügt hinzu: „Kann 
aber schon sein, dass unsere Haltungen des Zuhörens, Da-Seins und 
Zeit-Habens für die Patientinnen und Patienten in den Krankenhausbetten 
ein wenig Unterstützung, Nähe und Wärme in einer schwierigen 
Lebenssituation vermitteln.“ Seit 2001 wird dieser südtirolweit 
einzigartige Dienst von der Vinzenzgemeinschaft im Krankenhaus Bozen in 
den Abteilungen der „Geriatrie“ und der „Medizin“    |       |       |   |       |       |   |       |  
      |  |   angeboten. Nach
 Möglichkeit an fünf Tagen in der Woche für je zwei Stunden vor- und 
nachmittags besuchen die „Blauen Engel“ die Kranken in ihren Zimmern. 
Sie lassen sich auf das ein, was die Patientinnen und Patienten 
brauchen. 
  „Krankheit macht sehr dünnhäutig und verletzlich.
 Manchmal wollen die Menschen erzählen oder auch mal ein Problem 
loswerden, das sie beschäftigt. An einem anderen Krankenbett dagegen ist
 es wiederum wichtig, am Bett zu sitzen und tröstend die Hand zu 
halten“, erzählt Frau Ondertoller. Hin und wieder komme es auch vor, 
dass Patienten um eine Zeitung bitten, und gerne werde auch der Tee 
angenommen, der von den Freiwilligen in der Teeküche vor Ort zubereitet 
werden dürfe. Sonntags begleitet eine der Freiwilligen die Kranken auf 
Wunsch auch zum Gottesdienst in die Kapelle. Für die Koordinatorin und 
ihre derzeit 12köpfige Freiwilligengruppe ist eines ganz klar: 
„Menschliche Zuwendung kann man auf verschiedenste Weise schenken. Das 
scheinbar Wenige, wenn es mit Herz geschieht, ist manchmal schon ganz 
viel.“   |   |       |  
      |  |   |   |     |  |         |  |             |     |  |       |       |   |       |      |  |         |   Und
 dieser Dienst an den Kranken verbindet die „Blauen Engel“ auch 
untereinander. Einmal im Monat, immer am Samstagnachmittag, trifft man 
sich, um innezuhalten, sich auszutauschen, schwierige aber auch schöne 
Begegnungen mit den Patienten in aller Verschwiegenheit zu besprechen 
und die nächsten Dienste zu planen. Meistens fehle da auch was 
mitgebrachtes Selbstgebackenes nicht, meint die Koordinatorin 
augenzwinkernd: „Unsere Freiwilligen müssen sich auch als Gruppe gut 
verstehen, damit sie gerne und einfühlsam ihren Dienst am Kranken 
tun können.“ Momentan sind die Besuche im    |       |       |   |       |       |   |       |  
      |  |   Bozner
 Krankenhaus aus Corona-Gründen nicht möglich, man hofft aber, den 
Dienst baldmöglichst wieder aufnehmen zu können. Und die „Blauen 
Engel“ freuen sich auch über Verstärkung. Denn die Nachfrage seitens des
 Krankenhauses sei eindeutig da. Voraussetzungen für diese Aufgabe sind 
Volljährigkeit, Empathie, Verschwiegenheit und die Zeit, um einmal pro 
Woche für zwei Stunden im Krankenhaus Dienst zu tun. 
  Interessierte können sich gern bei Frau Elisabeth Ondertoller unter Tel. 349/3138082 oder E-Mail ondertollerelisabeth@gmail.com melden.   |   |       |  
  |    |  
      |  |   |   |     |  |   Innehalten – Spiritualität   „Mehr als nur Paktlbringer“ – Das Besondere an der Vinzenzgemeinschaft Eine persönliche Betrachtung  |   |     |  |   |   |       |  
      |  |   |   |     |  |         |  |             |     |  |       |     |    |       |   |       |      |  |         |   Am
 heiligen Vinzenz von Paul fasziniert mich besonders sein ganzheitlicher
 Ansatz im Umgang mit den Menschen und der menschlichen Armut. Auf der 
Basis seines biblisch-christlichen Menschenbildes betonte er, dass der 
Mensch eine Leib-Seele Einheit ist und dass es einen engen Zusammenhang 
zwischen der materiellen Armut und die seelisch-geistigen Not der 
Landbevölkerung gibt. Er verstand, dass nicht nur der Magen hungert und 
Nahrung braucht, sondern genauso die Seele. Und er folgerte daraus, dass
 infolgedessen nicht nur die Hand, sondern auch das Herz schenken, geben
 und empfangen muss. Josef Mayr Nusser, der erste Präsident der 
Vinzenzkonferenz am Bozner Boden, hat die    |       |       |   |       |       |   |       |  
      |  |   vinzentinische Spiritualität
 für mich einmal sehr treffend auf den Punkt gebracht: „Der 
Vinzenzverein ist nicht irgendein Wohltätigkeitsverein, dem es lediglich
 um eine organisierte Armenunterstützung geht. Vinzenzbrüder sind keine 
Paktlbringer! Es geht vielmehr um eine ganzheitliche Sicht, welche die 
geistige und geistliche Begleitung und Betreuung der Armen einschließt; 
es geht darum, den Armen mit den Augen Christi zu sehen und ihnen stets 
mit Respekt, Wertschätzung und Würde zu begegnen.“
  Das ist das 
Entscheidende an der vinzentinischen Spiritualität. Nur: Es ist das 
Schöne aber gleichzeitig auch täglich Herausfordernde für uns alle in 
der Vinzenzgemeinschaft. Deshalb sind die geistlichen Assistenten, die 
jeder Vinzenzkonferenz zur Seite gestellt sind, nicht einfach 
schmückendes Beiwerk oder ein Relikt aus alten Tagen, sondern 
beauftragt, diesen geistlich-spirituellen Zugang zur Haltung des Helfens
 wach zu halten und, gemeinsam mit den Mitgliedern der Konferenz, ins 
Heute zu übersetzen. Nicht umsonst stehen am Anfang jeder Sitzung ein 
Bibelwort, ein geistlicher Impuls, ein Gebet. Damit wir als 
Vinzenzgemeinschaft eben immer wieder mehr als nur „Paktlbringerinnen 
und -bringer“ für die Menschen sind und werden…   Bernhard Holzer Dekan von Bozen und geistlicher Assistent der Südtiroler Vinzenzgemeinschaft  |   |       |  
  |    |  
      |  |   |   |     |  |   Blick über die Grenze Vinzenzgemeinschaft international   „Die Welt mit guten Viren impfen“ – In
 seinem aktuellen Rundbrief spricht Renato Lima de Oliveira, der 
Generalpräsident der Internationalen Föderation der 
Vinzenzgemeinschaften (SSVP), die zentralen Anliegen und Perspektiven 
für das neue Jahr zum Wiederaufbau in und nach der Pandemie an.  |   |     |  |   |   |       |  
      |  |   |   |     |  |         |  |             |     |  |       |         |  Renato Lima de Oliveira  |     |  |       |       |   |       |      |  |         |   Für die Hoffnung einstehen In
 seinem leidenschaftlichen Appell an die vielen Vinzenzkonferenzen in 
aller Welt ermutigt er in diesen schwierigen Zeiten der Pandemie 
insbesondere dazu, in den Tugenden von Zärtlichkeit, 
Einfühlungsvermögen und Mut nicht nachzulassen. Vor allem die 
gelebte Haltung der Hoffnung als Grundkraft des vinzentinischen Geistes 
könne Menschen in diesen schwierigen Tagen der Pandemie aufrichten und 
stärken.
  Menschlichkeit im Fokus Mit der teilweise ausufernden Bürokratie in    |       |       |   |       |       |   |       |  
      |  |   manchen Ländern
 gelte es, möglichst bedacht umzugehen und sie immer dem höchsten Gut 
der Nächstenliebe unterzuordnen. Auch verweist der Generalpräsident 
darauf, dass auch die Vinzenzgemeinschaften selbst nur aus Menschen mit 
„Licht- aber auch Schattenseiten bestehen“. Es sei also 
unverzichtbar, sich persönlich und als Gruppe immer wieder neu an 
den Haltungen von Nächstenliebe, Empathie und gegenseitigem Respekt 
auszurichten. 
  Im Zeichen von Jules Devaux  Das
 vinzentinische Jahr 2021 ist thematisch dem Mediziner Jules Devaux 
(1811-1880), einem der sieben Gründer und erstem Schatzmeister der 
Vinzenzgemeinschaft in Paris, gewidmet. Dazu wurde mit Februar ein 
internationaler Literaturwettbewerb ausgeschrieben, der Arbeiten 
auszeichnet, die neue oder wenig bekannte Aspekte aus Devaux‘ Leben und 
seiner Verdienste in der Vinzenzgemeinschaft sichtbar machen.   Neuer Hauptsitz in Paris wird (hoffentlich) im April eröffnet Die
 neu angekauften Räumlichkeiten in der Pariser Innenstadt sollen laut 
Präsident de Oliveira dazu beitragen, die Aufgaben und die Entwicklung 
der über 50.000 Vinzenzkonferenzen weltweit noch besser zu begleiten. 
Die Vinzenzgemeinschaft Südtirol, die als eigenes „Land“ Sitz und Stimme
 im Internationalen Generalrat besitzt, hat wie alle anderen Mitglieder 
einen finanziellen Beitrag zum Ankauf der Immobilie geleistet.  |   |       |  
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      |  |   |   |     |  |   Gut zu wissen Termine und Infos 
  Die
 Corona-Pandemie erschwert nach wie vor jede verlässliche Planung, vor 
allem was die verschiedenen Zusammenkünfte betrifft. Trotzdem stehen bis
 auf Weiteres folgende Termine an:  |   |     |  |   |   |       |  
      |  |   |   |     |  |   Jahresvollversammlung der Südtiroler Vinzenzgemeinschaft 2021  Sie soll, sofern die Pandemie es erlaubt, am Samstag, 24. April 2021,
 im Kolpinghaus von Bozen stattfinden. Dabei steht heuer nach drei 
Jahren auch wieder die Wahl von Zentralratspräsident/in und 
Stellvertreter/in an.   Gemeinsame Wallfahrt der Nord- und Südtiroler Vinzenzkonferenzen Diese wird heuer vom Bezirk Meran-Burggrafenamt organisiert und sollte uns am Samstag, 2. Oktober 2021, nach Algund führen. Genauere Informationen folgen rechtzeitig.   |   |       |  
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      |  |   |   |     |  |   Wertvolle 5 Promille
  Über
 5 Promille der Steuern, die Sie sowieso bezahlen, können Sie selbst 
verfügen. Schenken Sie Ihren Beitrag der Südtiroler Vinzenzgemeinschaft 
und damit Menschen in schwierigen Lebenssituationen. Die Zweckbestimmung
 ist einfach: 
  Unterschreiben
 Sie auf Ihrer Steuererklärung auf dem dafür vorgesehenen Feld und geben
 Sie die Steuernummer der Südtiroler Vinzenzgemeinschaft an. Diese 
lautet: 94059970213
  Weitere 8 Promille können Sie für
 die Katholische Kirche zweckbestimmen. Diese Gelder werden für den 
Unterhalt der Priester, für pastorale Dienste und soziale Zwecke 
eingesetzt.  |   |     |  |   |   |       |  
          |     |  |       |  
      |  |       Südtiroler Vinzenzgemeinschaft - Wolkensteingasse 1 - 39100 Bozen, Tel.  +39 0471  324 208 Newsletter abbestellen  |     |  |       |  
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