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| | | | SOLIDARITÄT IN SCHWIERIGER ZEIT | | | | | |
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| | | | | | | | | | | | | | Liebe Mitglieder, liebe Gönnerinnen und Gönner der Vinzenzgemeinschaft, die
Corona-Pandemie macht es uns weiterhin nicht leicht, im Gegenteil:
Tagtäglich sind auch wir in der Vinzenzgemeinschaft mit Situationen von
Menschen konfrontiert, die diese Krise finanziell oder auch seelisch an
die Grenzen bringt. Wir sehen, wie Lebensentwürfe zu zerbrechen drohen
und Durchhalteparolen oder auch Solidarität für diese Menschen nur
Worthülsen sind, die sie kaum noch glauben können.
Umso
mehr muss es uns in unseren Konferenzen und Gruppen darum gehen, an der
Seite genau dieser Menschen zu sein – mit Tatkraft und Herz, aber
auch als Sprachrohr für sie und ihre | | | | | | | | | |
| Situation. Denn
allzu oft ist Not – seelische wie materielle – still und zurückgezogen.
Menschen schämen sich für ihre Situation, sehen sich als Versager in
einem Land, das sich vor allem über Erfolg und Leistung
definiert. Eine der Stärken unserer Gruppen ist es, Menschen in Not
leichter aufspüren zu können, weil wir vor Ort mitten unter den
Menschen selbst sein können. Und weil absolute Diskretion, geprägt von
menschlicher Nähe und Zugewandtheit, eine unserer Grundhaltungen
ist.
In diesen Zeiten von räumlichem Rückzug und
Kontaktreduzierung ist es allerdings auch für unsere Konferenzen oft
schwierig, menschliche Notlagen, v.a. wenn sie neu auftreten,
rechtzeitig wahrzunehmen und darauf angemessen zu reagieren.
Dazu
brauchen unsere Gruppen auch die breite Hilfe der Bevölkerung. Wir sind
in dieser Zeit noch viel mehr angewiesen auf das aufmerksame Auge aller
und entsprechende Hinweise an uns, damit wir frühzeitig und bestmöglich
auf die Not im Lande reagieren können. Dafür danke ich Ihnen, auch im
Namen aller in der Vinzenzgemeinschaft landauf landab Tätigen, sehr und
wünsche auch Ihnen persönlich und Ihren Lieben viel Kraft und
Zuversicht, um diese schwierige Zeit zu bewältigen! Josef A. Haspinger Zentralratspräsident | | | | | |
| | | | Aus der Zentrale | | | | | |
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| | | | | | | | | | | | Als
Südtiroler Vinzenzgemeinschaft stehen wir mitten in den Erfordernissen
der Zeit und einer sich rasch wandelnden Gesellschaft. Dabei sind unsere
Anliegen der Nächstenliebe und der reflektierten unbürokratischen Hilfe
auf Augenhöhe für Menschen in materieller und/oder seelischer Not
aktueller denn je. Gute interne Kommunikation, Klarheit in den internen
Abläufen und Zuständigkeiten und Fragen zu Zielen und Perspektiven sind
die Voraussetzungen dafür, die Südtiroler Vinzenzgemeinschaft in
eine gute Zukunft zu führen. Aus diesem Grund werden derzeit vom | | | | | | | | | |
| Zentralrat
Leitlinien erarbeitet, die die Zusammenarbeit der
Konferenzen/Helfergruppen mit Bezirk, Zentralrat und Präsidenten
verbessern und intensivieren sollen. Der neue Leitbildprozess wird
voraussichtlich in den nächsten Wochen abgeschlossen und das Ergebnis im
April bei der Vollversammlung den Anwesenden vorgelegt. | | |
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| | | Helfen mit Hand und Herz | |
| | | | | | | | | | | | Die
Unterstützungsanfragen an die Vinzenzgemeinschaft nehmen zu:
in den 52 Vinzenzkonferenzen im ganzen Land genauso wie bei den
Vinzenztafeln in Latsch, Schlanders, St. Ulrich, Auer,
Kastelruth-Seis-Völs, Brixen und beim VinziMarkt in Bozen. Menschen
fragen verstärkt nach Lebensmitteln, aber auch um Überbrückungszahlungen
für offene Rechnungen. Weil „Not beschämt“, wie Zentralratspräsident
Josef Haspinger neulich öffentlich betonte, sei es für die
Vinzenzgemeinschaft umso wichtiger, die Anonymität, den Schutz und die
Würde der in Not geratenen Menschen zu wahren und ihnen auf Augenhöhe
zu | | | | | | | | | |
| begegnen.
Zugleich verweist er auf die ebenfalls gestiegeneHilfsbereitschaft in
der Bevölkerung: „Viele Menschen fragen bei uns nach, wie sie in Not
geratene Menschen unterstützen können.“ Aufgabe der Vinzenzgemeinschaft
mit ihren zahlreichen Ehrenamtlichen in den Dörfern und Städten
„draußen“ sei es, die vielen guten Kräfte zu bündeln und die
anvertrauten Spenden sorgsam und nach genauer Überprüfung
einzusetzen. | | |
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| | | | | | | | | | | | Von
Montag bis Samstag erhalten Obdachlose und Bedürftige an der Pforte des
Bozner Kapuzinerklosters ein kleines Frühstück. Brot, Käse, Joghurt und
meistens auch ein Gebäck werden von Freiwilligen der Südtiroler
Vinzenzgemeinschaft unter Leitung von Frau Monika Mumelter
allmorgendlich neu in Päckchen vorbereitet und an die – großteils –
Männer verteilt, die zwischen 9.00 und 9.30 Uhr dafür an die
Klosterpforte kommen. Derzeit gebe man jeden Morgen an die 50 bis 70
Pakete aus, vor Corona seien es auch bis zu 90 gewesen. P. Albert Piok, der neue Guardian im Kapuziner- | | | | | | | | | |
| kloster,
freut sich über diese gelungene Kooperation zwischen Kloster und
Vinzenzgemeinschaft: „Wir begrüßen es sehr, dass es dank
Vinzenzgemeinschaft möglich ist, diese alte und wichtige franziskanische
Tradition der Verköstigung bedürftiger Menschen weiterzuführen. Dazu
stellen wir sehr gerne das Kloster als Ort der Brotausgabe zur
Verteilung und ab und zu auch unsere helfende Hand zur Verfügung“, betont er. | | |
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| | | | Wir stellen vor
Anna Schenk
aus Eppan: Seit Dezember 2020 ist die agile Pensionistin im
Verwaltungsbüro der Südtiroler Vinzenzgemeinschaft ehrenamtlich an vier
Tagen in der Woche tätig. In ihrem neuen Tätigkeitsfeld wird sie sicher
etwas von ihrer langjährigen Erfahrung in der Südtiroler
Landesverwaltung einbringen können. Wir sind froh, eine so erfahrene und
gewissenhafte Mitarbeiterin gewonnen zu haben. | | | | | |
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| | | | Aus den Bezirken Die
coronabedingten Umstände der eingeschränkten Kontakt- und
Versammlungsmöglichkeiten stellten die Bezirke vor so manche
Herausforderung. Vor allem war es durch den notwendigen Rückzug der
Menschen in ihre Privatsphäre vielfach schwer, die (oft stille) Not
Bedürftiger zu erspüren und darauf angemessen zu reagieren. Trotzdem
haben die Vinzenzbrüder und -schwestern im ganzen Land immer wieder die
Wege zu den Menschen gefunden und die Kontakte zu den Partnern im
Netzwerk aufrecht gehalten. In Vertretung für ausnahmslos alle sechs
Bezirke mit ihren fast 60 Konferenzen, Helfergruppen und Initiativen
seien folgende Beispiele genannt: | | | | | |
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| | | | | | | | | | | | Hilfe ist vielfältig Unaufdringliches
und tatkräftiges Handeln, ermöglicht auch durch großzügige
Spendenzuweisungen von RAIKA, Fernheizwerk und Privatpersonen, stand in
diesen vergangenen Monaten auf der Tagesordnung der Konferenz Toblach.
So konnte durch die Verleihmöglichkeit von Rollstühlen, Rollatoren und
eines Pflegebetts gar einigen Personen aus einer pflegerischen Notlage
geholfen werden. Mit dem Sammeln und Verteilen von Kleiderstücken,
der Bereitstellung von Einkaufsgutscheinen aber auch Heizmaterial, | | | | | | | | | |
| Besuchs-
und Begleitdiensten (z. B. zu Arztvisiten) und der Zusammenarbeit mit
verschiedenen sozialen und kirchlichen Einrichtungen versuchte die
Vinzenzkonferenz, Menschen in prekären Lebenssituationen an der Seite zu
bleiben und diskrete, durchdachte Hilfe zu leisten. Allerdings
stelle man häufig fest, dass „Menschen sich genieren“, gerade auch die
Lebensmittelausgabe für Bedürftige im eigenen Ort aufzusuchen. Damit
bestätigt Karl Patzleiner, der Vorsitzende der Konferenz Toblach, eine
auch von anderen Konferenzen und Helfergruppen im Land beobachtete
Tendenz. Und in puncto „Corona“: In Zeiten wie diesen, wo
soziale Kontakte auf engste Lebensbereiche begrenzt werden müssen,
fallen Menschen in seelischer oder materieller Not noch viel weniger
auf. Daher bittet er die Bevölkerung gerade in diesen Zeiten um erhöhte
Wachsamkeit darauf, „wie es dem Menschen neben mir und in unserem Dorf
geht und ob er vielleicht meine oder auch die Hilfe der
Vinzenzgemeinschaft braucht.“ | | |
| | | | | | | | | | | | Zukunft ermöglichen Weiters
wurde im Bezirk Pustertal ein junger Mensch begleitet, dem die
Konferenz nach einer Verletzung bei der Übernahme der Mietkosten
ausgeholfen hat sowie ihm auch im schwierigen Prozess einer
Geschlechtsumwandlung menschlich zur Seite stand. Mit der Übernahme der
Kosten für eine Fernschule konnte er eine Ausbildung mittlerweile
erfolgreich beenden. Das alles erlaubt ihm, selbständig und ohne weitere
finanzielle Unterstützung durch die Konferenz in die Zukunft zu gehen. | | | | | | | | | |
| | | | | | | | | | | | Wärme schenken Zu
einem großen Erfolg wurde die Deckenaktion vor einigen Wochen in
Bruneck. In gelungener Zusammenarbeit mit dem VinziBus Bozen konnten
zwei Busladungen, prall gefüllt mit den zahlreich eingegangenen
Deckenspenden aus dem ganzen Pustertal, nach Bozen geschickt und dort
obdachlosen Männern und Frauen als Schutz gegen die eisige Winterkälte
zur Verfügung gestellt werden. Ein besonderer Dank für dieses
Projekt geht an die Vinzenzkonferenz Bruneck mit ihrem Vorsitzenden
Luis Pichler. | | | | | | | | | |
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| | | | | | | | | | | | Im Hintergrund da Neben
der erfolgten Weiterführung der finanziellen Unterstützungsaufgaben für
Menschen/Familien in prekären Lebenssituationen im Verbund auch mit dem
Netzwerk von Sozialdiensten, Caritas Schuldnerberatung u.a., hat die
Vinzenzkonferenz Klausen im Bezirk Eisacktal-Wipptal auch 120 kleine,
liebevoll verpackte Weihnachtsgeschenke vorbereitet. Diese sollten im
Rahmen eines adventlichen Hausbesuchs älteren und alleinstehenden
Mitbürgerinnen und -bürgern als Zeichen der | | | | | | | | | |
| Verbundenheit
überbracht werden. Dazu ist es coronabedingt leider noch nicht
gekommen. Weil aber ein Besuch und ein kleines Geschenk auch nach
Weihnachten wohl genauso willkommen sind, wird man den Gruß sehr gerne
überbringen, sobald die Corona-Bestimmungen es wieder erlauben. | | |
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| | | | | | | | | | | | Erste Hilfe Seit
dem Nikolausabend des vergangenen Jahres ist für die Familie Tscholl
auf dem „Braitahof“ am Marteller Sonnenberg nichts mehr wie es war. Eine
gewaltige Staublawine riss binnen Sekunden die zweistöckige Garage des
Hofes samt aller landwirtschaftlicher Maschinen, Geräte und Fahrzeuge
mit und ließ eine Schneise der Verwüstung zurück. Nach einer ersten
finanziellen Soforthilfe durch die Ortsvereine, die Vinzenzkonferenz
„Hl. Walburga“ und den Bezirk wurde bei der Vinzenzkonferenz auch ein
Spendenkonto eingerichtet, um der Familie durch diese Art der
Unterstützung auch wieder Kraft für den Neubeginn zu vermitteln. | | | | | | | | | |
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| | | | | | | | | | | | Zusammenarbeiten Über
qualitativ hochwertige Südtiroler Äpfel zum Verteilen an Bedürftige
konnte sich die „Tafel Auer“ freuen. Sie waren vom Labor in Neumarkt zur
Verfügung gestellt worden, das Äpfel der gesamten Südtiroler Ernte auf
ihre Qualität analysiert. Zudem konnte der allgemeine Artikelbestand der
„Tafel Auer“ dank Zuweisung von Spenden durch die örtliche
Vinzenzkonferenz weiter aufgestockt werden. Konkrete Hilfe gegen die
Winterkälte gab es auch durch Gasflaschen, die man für die Menschen erhalten und ihnen übergeben konnte. | | | | | | | | | |
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| | | | | | | | | | | | Guter Geist und Tatkraft trotz Corona Obwohl
die „Kleiderkammer Bozen“ wegen der Corona-Bestimmungen im vergangenen
Jahr für insgesamt 17 Wochen schließen musste, konnte 445 Frauen und
unzähligen Kindern sowie über 1000 Männern gut sortierte Kleidung zur
Verfügung gestellt werden. Außerdem waren auch Decken, Schlaf- und
Rucksäcke sowie Kinderwägen und insbesonders Schuhe sehr gefragt. Im
Team der Kleiderkammer sei „das Lachen an der Tagesordnung“,
und Schwierigkeiten würden besprochen und gemeinsam
gemeistert“, bringt Leiterin Christine Sartori den guten Geist in
ihrer Mann-/Frauschaft auf den Punkt. | | | | | | | | | |
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| | | | | | | | | | | | Nachhaltig und kreativ Da
ist der Familienvater, der auf Grund coronabedingter Arbeitslosigkeit
die Ausbildung seiner beiden Kinder nicht mehr finanzieren kann, dem
geholfen werden konnte. Und es gibt den jungen, sehr gut ausgebildeten
Kurden aus Pakistan, dessen Arbeitsanstellung am nicht vorhandenen
Führerschein zu scheitern drohte und der jetzt, dank Übernahme der
Kosten für die Fahrschule, mit Freude seiner neuen Arbeit nachgeht und
sein Leben völlig selbständig meistert. Oder die Frau,
der man beim | | | | | | | | | |
| Einrichten ihrer
Sozialwohnung mit den wichtigsten Möbeln und Geräten finanziell aber
auch mit handwerklichem Geschick helfen konnte… . Das sind nur einige
wenige Beispiele, die Norbert Pur, seit 2015 Bezirksvorsitzender für
Meran-Burggrafenamt, aus den letzten Monaten zu erzählen weiß. „Es geht
uns immer darum, die einzelnen Situationen im Gespräch genau zu
bewerten, vernetzt zu handeln und Menschen auf ihrem Weg in die
Selbständigkeit zu begleiten.“
Bedauerlich sei allerdings, dass
viele Kontakte zu den anvertrauten Menschen auf Grund von Corona
erschwert oder leider gar nicht möglich (gewesen) seien, so
beispielsweise die Besuchs- und Begleitdienste für Menschen im
Altersheim wie auch zahlenmäßig größere Zusammenkünfte der
Vinzenzmitglieder, die dem Austausch und der weiteren Planung dienen.
Aber man habe immer wieder auch verantwortungsvolle kreative
Möglichkeiten der Nähe zu den Bedürftigen gefunden, fasst Norbert Pur
seine Erfahrungen zusammen. | | |
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| | | | Nachgefragt In
dieser Rubrik kommt – quasi im Vergrößerungsglas – jeweils ein Dienst
oder Anliegen der Südtiroler Vinzenzgemeinschaft ausführlicher in den
Blick. | | | | | |
| | | Engel in Blau – die freiwillige Krankenhaushilfe in Bozen | |
| | | | | | | | | | | | | Wenn
Koordinatorin Elisabeth Ondertoller den Begriff „Blaue Engel“ als
Bezeichnung für „ihre“ Frauen in der freiwilligen Krankenhaushilfe hört,
muss sie schmunzeln. „Es sind unsere blauen Schürzen, die uns diesen
Namen wie automatisch verliehen haben“, meint sie und fügt hinzu: „Kann
aber schon sein, dass unsere Haltungen des Zuhörens, Da-Seins und
Zeit-Habens für die Patientinnen und Patienten in den Krankenhausbetten
ein wenig Unterstützung, Nähe und Wärme in einer schwierigen
Lebenssituation vermitteln.“ Seit 2001 wird dieser südtirolweit
einzigartige Dienst von der Vinzenzgemeinschaft im Krankenhaus Bozen in
den Abteilungen der „Geriatrie“ und der „Medizin“ | | | | | | | |
| angeboten. Nach
Möglichkeit an fünf Tagen in der Woche für je zwei Stunden vor- und
nachmittags besuchen die „Blauen Engel“ die Kranken in ihren Zimmern.
Sie lassen sich auf das ein, was die Patientinnen und Patienten
brauchen.
„Krankheit macht sehr dünnhäutig und verletzlich.
Manchmal wollen die Menschen erzählen oder auch mal ein Problem
loswerden, das sie beschäftigt. An einem anderen Krankenbett dagegen ist
es wiederum wichtig, am Bett zu sitzen und tröstend die Hand zu
halten“, erzählt Frau Ondertoller. Hin und wieder komme es auch vor,
dass Patienten um eine Zeitung bitten, und gerne werde auch der Tee
angenommen, der von den Freiwilligen in der Teeküche vor Ort zubereitet
werden dürfe. Sonntags begleitet eine der Freiwilligen die Kranken auf
Wunsch auch zum Gottesdienst in die Kapelle. Für die Koordinatorin und
ihre derzeit 12köpfige Freiwilligengruppe ist eines ganz klar:
„Menschliche Zuwendung kann man auf verschiedenste Weise schenken. Das
scheinbar Wenige, wenn es mit Herz geschieht, ist manchmal schon ganz
viel.“ | | |
| | | | | | | | | | | | Und
dieser Dienst an den Kranken verbindet die „Blauen Engel“ auch
untereinander. Einmal im Monat, immer am Samstagnachmittag, trifft man
sich, um innezuhalten, sich auszutauschen, schwierige aber auch schöne
Begegnungen mit den Patienten in aller Verschwiegenheit zu besprechen
und die nächsten Dienste zu planen. Meistens fehle da auch was
mitgebrachtes Selbstgebackenes nicht, meint die Koordinatorin
augenzwinkernd: „Unsere Freiwilligen müssen sich auch als Gruppe gut
verstehen, damit sie gerne und einfühlsam ihren Dienst am Kranken
tun können.“ Momentan sind die Besuche im | | | | | | | |
| Bozner
Krankenhaus aus Corona-Gründen nicht möglich, man hofft aber, den
Dienst baldmöglichst wieder aufnehmen zu können. Und die „Blauen
Engel“ freuen sich auch über Verstärkung. Denn die Nachfrage seitens des
Krankenhauses sei eindeutig da. Voraussetzungen für diese Aufgabe sind
Volljährigkeit, Empathie, Verschwiegenheit und die Zeit, um einmal pro
Woche für zwei Stunden im Krankenhaus Dienst zu tun.
Interessierte können sich gern bei Frau Elisabeth Ondertoller unter Tel. 349/3138082 oder E-Mail ondertollerelisabeth@gmail.com melden. | | |
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| | | | Innehalten – Spiritualität „Mehr als nur Paktlbringer“ – Das Besondere an der Vinzenzgemeinschaft Eine persönliche Betrachtung | | | | | |
| | | | | | | | | | | | | Am
heiligen Vinzenz von Paul fasziniert mich besonders sein ganzheitlicher
Ansatz im Umgang mit den Menschen und der menschlichen Armut. Auf der
Basis seines biblisch-christlichen Menschenbildes betonte er, dass der
Mensch eine Leib-Seele Einheit ist und dass es einen engen Zusammenhang
zwischen der materiellen Armut und die seelisch-geistigen Not der
Landbevölkerung gibt. Er verstand, dass nicht nur der Magen hungert und
Nahrung braucht, sondern genauso die Seele. Und er folgerte daraus, dass
infolgedessen nicht nur die Hand, sondern auch das Herz schenken, geben
und empfangen muss. Josef Mayr Nusser, der erste Präsident der
Vinzenzkonferenz am Bozner Boden, hat die | | | | | | | |
| vinzentinische Spiritualität
für mich einmal sehr treffend auf den Punkt gebracht: „Der
Vinzenzverein ist nicht irgendein Wohltätigkeitsverein, dem es lediglich
um eine organisierte Armenunterstützung geht. Vinzenzbrüder sind keine
Paktlbringer! Es geht vielmehr um eine ganzheitliche Sicht, welche die
geistige und geistliche Begleitung und Betreuung der Armen einschließt;
es geht darum, den Armen mit den Augen Christi zu sehen und ihnen stets
mit Respekt, Wertschätzung und Würde zu begegnen.“
Das ist das
Entscheidende an der vinzentinischen Spiritualität. Nur: Es ist das
Schöne aber gleichzeitig auch täglich Herausfordernde für uns alle in
der Vinzenzgemeinschaft. Deshalb sind die geistlichen Assistenten, die
jeder Vinzenzkonferenz zur Seite gestellt sind, nicht einfach
schmückendes Beiwerk oder ein Relikt aus alten Tagen, sondern
beauftragt, diesen geistlich-spirituellen Zugang zur Haltung des Helfens
wach zu halten und, gemeinsam mit den Mitgliedern der Konferenz, ins
Heute zu übersetzen. Nicht umsonst stehen am Anfang jeder Sitzung ein
Bibelwort, ein geistlicher Impuls, ein Gebet. Damit wir als
Vinzenzgemeinschaft eben immer wieder mehr als nur „Paktlbringerinnen
und -bringer“ für die Menschen sind und werden… Bernhard Holzer Dekan von Bozen und geistlicher Assistent der Südtiroler Vinzenzgemeinschaft | | |
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| | | | Blick über die Grenze Vinzenzgemeinschaft international „Die Welt mit guten Viren impfen“ – In
seinem aktuellen Rundbrief spricht Renato Lima de Oliveira, der
Generalpräsident der Internationalen Föderation der
Vinzenzgemeinschaften (SSVP), die zentralen Anliegen und Perspektiven
für das neue Jahr zum Wiederaufbau in und nach der Pandemie an. | | | | | |
| | | | | | | | Renato Lima de Oliveira | | | | | | | Für die Hoffnung einstehen In
seinem leidenschaftlichen Appell an die vielen Vinzenzkonferenzen in
aller Welt ermutigt er in diesen schwierigen Zeiten der Pandemie
insbesondere dazu, in den Tugenden von Zärtlichkeit,
Einfühlungsvermögen und Mut nicht nachzulassen. Vor allem die
gelebte Haltung der Hoffnung als Grundkraft des vinzentinischen Geistes
könne Menschen in diesen schwierigen Tagen der Pandemie aufrichten und
stärken.
Menschlichkeit im Fokus Mit der teilweise ausufernden Bürokratie in | | | | | | | |
| manchen Ländern
gelte es, möglichst bedacht umzugehen und sie immer dem höchsten Gut
der Nächstenliebe unterzuordnen. Auch verweist der Generalpräsident
darauf, dass auch die Vinzenzgemeinschaften selbst nur aus Menschen mit
„Licht- aber auch Schattenseiten bestehen“. Es sei also
unverzichtbar, sich persönlich und als Gruppe immer wieder neu an
den Haltungen von Nächstenliebe, Empathie und gegenseitigem Respekt
auszurichten.
Im Zeichen von Jules Devaux Das
vinzentinische Jahr 2021 ist thematisch dem Mediziner Jules Devaux
(1811-1880), einem der sieben Gründer und erstem Schatzmeister der
Vinzenzgemeinschaft in Paris, gewidmet. Dazu wurde mit Februar ein
internationaler Literaturwettbewerb ausgeschrieben, der Arbeiten
auszeichnet, die neue oder wenig bekannte Aspekte aus Devaux‘ Leben und
seiner Verdienste in der Vinzenzgemeinschaft sichtbar machen. Neuer Hauptsitz in Paris wird (hoffentlich) im April eröffnet Die
neu angekauften Räumlichkeiten in der Pariser Innenstadt sollen laut
Präsident de Oliveira dazu beitragen, die Aufgaben und die Entwicklung
der über 50.000 Vinzenzkonferenzen weltweit noch besser zu begleiten.
Die Vinzenzgemeinschaft Südtirol, die als eigenes „Land“ Sitz und Stimme
im Internationalen Generalrat besitzt, hat wie alle anderen Mitglieder
einen finanziellen Beitrag zum Ankauf der Immobilie geleistet. | | |
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| | | | Gut zu wissen Termine und Infos
Die
Corona-Pandemie erschwert nach wie vor jede verlässliche Planung, vor
allem was die verschiedenen Zusammenkünfte betrifft. Trotzdem stehen bis
auf Weiteres folgende Termine an: | | | | | |
| | | | Jahresvollversammlung der Südtiroler Vinzenzgemeinschaft 2021 Sie soll, sofern die Pandemie es erlaubt, am Samstag, 24. April 2021,
im Kolpinghaus von Bozen stattfinden. Dabei steht heuer nach drei
Jahren auch wieder die Wahl von Zentralratspräsident/in und
Stellvertreter/in an. Gemeinsame Wallfahrt der Nord- und Südtiroler Vinzenzkonferenzen Diese wird heuer vom Bezirk Meran-Burggrafenamt organisiert und sollte uns am Samstag, 2. Oktober 2021, nach Algund führen. Genauere Informationen folgen rechtzeitig. | | |
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| | | | Wertvolle 5 Promille
Über
5 Promille der Steuern, die Sie sowieso bezahlen, können Sie selbst
verfügen. Schenken Sie Ihren Beitrag der Südtiroler Vinzenzgemeinschaft
und damit Menschen in schwierigen Lebenssituationen. Die Zweckbestimmung
ist einfach:
Unterschreiben
Sie auf Ihrer Steuererklärung auf dem dafür vorgesehenen Feld und geben
Sie die Steuernummer der Südtiroler Vinzenzgemeinschaft an. Diese
lautet: 94059970213
Weitere 8 Promille können Sie für
die Katholische Kirche zweckbestimmen. Diese Gelder werden für den
Unterhalt der Priester, für pastorale Dienste und soziale Zwecke
eingesetzt. | | | | | |
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| Südtiroler Vinzenzgemeinschaft - Wolkensteingasse 1 - 39100 Bozen, Tel. +39 0471 324 208 Newsletter abbestellen | | |
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