Blick zurück und nach vorne

April 24, 2017

Bozen. Der Rückblick auf die Tätigkeit im Jahr 2016, die Genehmigung des überarbeiteten Statuts, ein Impulsreferat zum Thema „Freude im Dienst am Nächsten“ und die Präsentation des Projekts „halbehalbe“: Das waren zentrale Tagesordnungspunkte der Jahresversammlung der Vinzenzgemeinschaft am 22. April in Bozen.

Zu Beginn des Tages feierten die mehr als 100 Vinzenzschwestern und -brüder aus allen Landesteilen im Dom von Bozen die hl. Messe, die der Geistliche Beirat Bernhard Holzer zelebrierte. Bei der anschließenden Vollversammlung im Pastoralzentrum hielt Seelsorgeamtsleiter Reinhard Demetz ein Impulsreferat über die richtige Motivation beim Helfen. Christliches Helfen sei kein „herstellendes Handeln“, das gewissermaßen die Welt retten müsste; vielmehr habe Gott bereits die Wende zum Guten in die Wege geleitet, und wer helfe, bringe diese Liebe Gottes zu den Menschen zum Ausdruck. Mit breiter Mehrheit wurde dann das überarbeitete Statut genehmigt. Es sieht Anpassungen an die Vorgaben der internationalen Vinzenzgemeinschaft vor, unter anderem wird die Amtsdauer von bisher 6 Jahren auf 3 Jahre halbiert. Eine Wiederwahl ist nur ein Mal möglich.

Dem Tätigkeitsbericht von Zentralratspräsident Siegfried Holzer war zu entnehmen, dass die Vinzenzkonferenzen im abgelaufenen Jahr rund 4000 Einzelpersonen und 1250 Familien unterstützten. Erfreulich hoch sei das Spendenaufkommen mit rund 950.000 Euro. Zusammen mit anderen Erlösen (z.B. über die 5-Promille-Gelder des Staates) konnten 1,1 Millionen Euro an Hilfsgeldern bereitgestellt werden. Der Bericht zeigt, dass vor allem bei Familien die Not ständig wächst. Holzer sprach auch die Sorge um den Nachwuchs an. Er ermutigte die Konferenzen, Hilfsprojekte in kleinere Arbeiten aufzufächern und dafür gezielt auch jüngere Menschen um Hilfe zu bitten.

Die Grußworte sprachen Christoph Wötzer von der Nordtiroler Vinzenzgemeinschaft und Stefan Prokop aus München. Silvia Moser von der Telefonseelsorge der Caritas bedankte sich für die finanzielle Unterstützung dieses Dienstes durch die Vinzenzgemeinschaft.

Zum Abschluss der Versammlung stellte Matthias Keitsch von der Genossenschaft Ex Libris das Projekt „halbehalbe“ vor. Über eine Internetplattform sollen heimische Unternehmen qualitätvolle Produkte und Dienstleistungen anbieten, beim Kauf kann der Kunde wählen, welche Non-Profit-Organisation (z.B. die Vinzenzgemeinschaft) 41 Prozent des Kaufpreises als Spende erhält; 9 Prozent des Betrages bleiben bei der Genossenschaft. Das Portal wird voraussichtlich zu Jahresende starten, die Vinzenzgemeinschaft wird noch entscheiden, ob sie sich daran beteiligt.